Unter Vätern hat sich im letzten Jahrzehnt viel getan! Immer mehr wollen in der Kindererziehung Verantwortung übernehmen.
Manche scheitern an ihren guten Vorsätzen, andere bewältigen den Spagat zwischen Beruf und Familie nicht, wieder andere sind einfach unbeholfen, wenn sie dann endlich einmal Zeit für ihren Nachwuchs gefunden haben. Dabei ist das gar nicht so schwer.
Wie Kinder sich ihren Vater wünschen
Fragt man Kinder, wie sie sich einen Vater wünschen, kommen immer wieder die gleichen Antworten. Sie können mit den folgenden drei Merksätzen zusammengefasst werden:
- Einer, der Zeit für sie hat! Was Kindern von ihren Vätern am stärksten im Gedächtnis bleibt, ist deren Anwesenheit. Zeit ist kostbar, aber Kinder sind wertvoll genug, um sich ihnen in den wichtigen Jahren ihrer Entwicklung zu widmen. Kinder werden nie vergessen, wie ihr Vater mit ihnen erzählt, geschmust, gespielt oder gearbeitet hat.
- Einer, der Anerkennung ausspricht! Es ist wichtig, dass die Mutter Anerkennung ausspricht, aber es reicht nicht aus. Kinder wollen unbedingt wissen, wie der Vater über sie denkt. Sie müssen von ihm ermutigt und angespornt werden. Erfahren sie das nicht, kommen sie sich oftmals ihr Leben lang als Versager vor oder müssen sich immer beweisen, dass sie etwas leisten können.
- Einer, der seine Liebe zeigt, aber auch Grenzen setzt! Viele Männer haben Probleme damit, Zuneigung und Zärtlichkeit auszudrücken - oftmals, weil sie es selbst nicht bei ihrem Vater erlebt haben. Oder weil sie mit dem Verständnis aufgewachsen sind, dass solche Gefühlsäußerungen unmännlich seien. Mache dich frei davon! Ein Kind braucht Vaterliebe: zärtliche Worte, einen liebevollen Blick, starke Arme, die es halten und schützen. Es braucht aber auch einen Vater, der besonnen Grenzen setzt. Kinder haben ein gesundes Gespür für Ungehörigkeiten und erwarten unbewusst, dass ihnen Grenzen gesetzt werden. Eine gerechte und angemessene Disziplinierung, die aus Zuneigung geschieht, gibt ihnen Sicherheit.
Praktische Tipps für Väter
1. Übernimm die Aufgabe, die Kinder ins Bett zu bringen. Das Einschlafritual ist eine ideale Gelegenheit, mit den Kindern über den abgelaufenen Tag, schöne und unangenehme Erlebnisse zu sprechen.
2. Erledige bestimmte Hausarbeiten regelmäßig zusammen mit den Kindern. Zum Beispiel Schuhe putzen oder Geschirrspüler ein- und ausräumen – nicht damit die Kinder lernen, ihren Dreck selbst wegzumachen, sondern um dabei mit Erzählen oder Singen etwas gemeinsam zu erleben.
3. Sorge ab und zu allein für die Kinder. Dabei muss deine Frau allerdings mitspielen, indem sie sich jede Woche einen Abend außer Haus und auch einmal einen freien Samstag oder sogar ein Wochenende gönnt.
4. Nutze deine Rechte auf Freistellung von der Arbeit, wenn deine Frau krank wird und deshalb die Kinder nicht versorgen kann.
5. Nimm dein Kind – wenn das möglich ist – hin und wieder mit zu deinem Arbeitsplatz und erkläre ihm, was du dort tust. Berufsbedingte Abwesenheit entfremdet Kindern ihre Väter umso mehr, je weniger sie von deren Arbeit wissen.
6. Beziehe deine Kinder in deine Hobbys ein. Oder entdecke gemeinsam mit ihnen neue Beschäftigungen, die dir selbst und den Kindern Spaß machen.
7. Kümmere dich darum, was deine Kinder außerhalb der Familie erleben. Gehe mit zu Anmeldegesprächen, zu Elternabenden und Festen in Kindergarten, Schule, Musikschule und Turnverein.
Euer Eberhard Mühlan
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