TEAM.F Osterreich – Neues Leben für Familien

Eine Ehe kann jederzeit besser werden

von Sara Astleithner


Das Leben besteht aus Wachsen und Gedeihen. Ja, auch eine Ehe bleibt nie unverändert. Besteht sie doch aus zwei Individuen, die sich gegenseitig beeinflussen, inspirieren und motivieren. Anfangs ist das Liebesglück hoch – alles ist neu und interessant, ein wahres Feuerwerk der Gefühle. Mit der Zeit kehrt allerdings der Alltag ein und es gibt weniger Highlights zwischen den Eheleuten, die das Bindungshormon Oxytocin ausschütten. Spätestens jetzt kommt die Erkenntnis, dass man in seine Beziehung zum Ehepartner investieren sollte.

Entweder entwickelt sich die Ehe und wird glücklicher, oder die Beziehung verschlechtert sich und wird kühler – erklärt Gary Chapman, der Autor des Buches „Die 5 Sprachen der Liebe“. Chapman behauptet, mit vierzigjähriger Erfahrung in der Eheberatung, man soll die Hoffnung nie aufgeben, denn eine Beziehung kann jederzeit besser werden!

Für eine lange, glückliche Ehe gibt es einige wichtige Dinge zu beachten

  Kenne ich die Liebessprache meines Partners? Begegne ich ihr/ihm auf diese Weise?

  Manchmal sollten wir fragen:  Was ist mein Fehler? Wo ist meine Verantwortung?

Die Welt verändert sich schnell und in unserem Leben gibt es immer wieder neue Herausforderungen. Auch das Internet kann unsere Ehe positiv, sowie auch negativ beeinflussen. Wenn wir in den sozialen Medien nur Fotos von glücklichen Familien sehen, werden wir entmutigt, wenn wir uns dabei mit anderen vergleichen und erkennen, dass es bei uns vielleicht nicht so gut läuft. Wir sehen eine Familie, die scheint glücklich zu sein, dabei empfinden wir unsere nicht so….

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Mein Mann und ich haben in unserer zwanzigjährigen Ehe folgende Erfahrung gemacht:

In einer glücklichen Familie zu leben und harmonisch Kinder zu erziehen ist nur dann möglich, wenn wir ähnliche Pläne und Ziele haben. Wenn wir zusammen in eine Richtung schauen. Wir wissen, ohne Gottes Segen wären wir nicht dort, wo wir sind. Wir wissen auch, dass allein die Liebe und der Glaube an Gott nicht ausreicht, um eine Ehe glücklich werden zu lassen. Wir müssen dafür etwas tun – unsere Beziehung wird immer besser, wenn wir beide daran arbeiten. Jeder für sich und wir beide zusammen.

Die schönen und romantischen Gefühle erhalten sich nicht von selbst. Wir achten darauf, dass wir einander alles erzählen. Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Bevor wir eine Entscheidung treffen, besprechen wir es gemeinsam. Wenn sich ein Konflikt breit macht, bemühen wir uns, ihn so schnell wie möglich zu klären, uns zu entschuldigen und rasch zu vergeben.

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Warum nur im Beruf weiterbilden? Warum nicht auch für die Ehe?

Im Beruf ist es völlig normal, dass man sich stetig weiterbildet, um „up to date“ zu sein. Warum sollten wir nicht auch darüber lernen, wie eine Ehe auf Dauer gelingen kann?

Ach so, das kostet Arbeit? – Ja! Muss man dafür etwas opfern? – Ja!

Genauso wie für jede wertvolle Sache im Leben, muss auch in die Ehebeziehung etwas investiert werden. Die Liebe sollte der Motor sein für unsere Bestrebungen, um die Beziehung zum Partner laufend zu stärken und aktiv mitzugestalten.

Die Kunst des Zuhörens

In einer guten Beziehung haben die Ehepaare das Gefühl, dass sie von ihrem Partner verstanden werden und auch ihre tiefsten Gefühle mitteilen können.  Höre ich so zu, dass mein Partner sich verstanden fühlt?  Das Motto soll sein: Zuerst den Partner verstehen, Wohlwollen zeigen und dann eine Lösung vorschlagen.

Bewusste Gesprächskultur pflegen

Es ist eine gute Methode, im Gespräch mit deinem Partner zu reflektieren, wie du sie/ihn wahrnimmst. Dabei sprichst du aus, wie es deinem Partner – deiner Meinung nach – geht. Hier gilt es allerdings feinfühlig zu formulieren.

Ein Beispiel: Du sagst vielleicht sowas, wie: „Ich sehe, heute bist du sehr angespannt, weil dich ein Kunde genervt hat.“ – Der Partner fühlt sich besser abgeholt, wenn du es als Frage formulierst: „Schatz, sehe ich es richtig, dass du jetzt sehr angespannt bist? Willst du erzählen, was passiert ist?“ 

Wenn wir Empathie zeigen und versuchen uns wirklich in den anderen hineinzufühlen, werden wir den Partner viel besser verstehen lernen. Unser Partner wird spüren, dass wir uns neu auf sie/ihn einlassen und so erleben wir eine tiefe emotionale Begegnung. Dies verstärkt die Innigkeit und schafft eine Umgebung der Sicherheit für beide.

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Tipps zur Konfliktbewältigung

Es ist eine Lüge, dass eine Paarbeziehung vierundzwanzig Stunden hindurch vollkommen harmonisch funktioniert! – Besonders in den Medien, oder auch in Liebesfilmen oder Stories wird dies gerne vorgegaukelt.

In einer lebendigen, kraftvollen Beziehung miteinander haben wir nicht immer nur positive Gefühle, sondern auch mal negative. Es ist normal, dass wir uns aneinander reiben, ausprobieren wo die Grenzen liegen und darüber hinauswachsen wollen.  

Das Problem ist meistens nicht das, was wir sagen, sondern wie wir es sagen. Wenn ein Gespräch mit Kritik, Vorwürfen und Sarkasmus anfängt, wird es unausweichlich mit Verletzungen enden. In einer angespannten Situation finden wir immer schnell das Wort oder den Satz, mit dem wir dem anderen innerhalb von Sekunden einen Schmerz zufügen können. Unbedachte Worte, im Ärger oder aus Überforderung schnell ausgesprochen, sind wie verletzende Pfeile, die großen Schaden anrichten, den man rückblickend gar nicht wollte. Dann kostet es zuerst Überwindung, um wieder einen Anknüpfungspunkt zu finden und Frieden zu schaffen. Das ist total schade und muss nicht sein!

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Hilfreich ist, in Zeiten des harmonischen Zusammenlebens, verletzende Wörter im Stillen zu sammeln und aus unserer Kommunikation zu streichen.

 

Es gibt konfliktgenerierende Situationen, die dann sofort eine Lawine auslösen. Zum Beispiel, wenn wir unter Zeitdruck stehen und unbedachte Worte wählen, wenn wir eine alte Beleidigung triggern oder immer wieder vergessen, was dem anderen wichtig ist. Solche Situationen sind wie ein Pulverfass und bringen die Stimmung dann ziemlich schnell zum explodieren.

Im Stress fokussieren wir uns viel mehr auf die negativen Eigenschaften des Partners. Wenn wir nur die Wörter: „Ich, mein, du, dein“ verwenden, wird unser „Wir-Gefühl“ schwächer, wir entfernen uns immer mehr voneinander und unsere Beziehung wird kalt.

Vermeiden wir die Ausdrücke: „Du…nie…, oder Du…immer…“, können wir solchen Situationen vorbeugen. Stattdessen öfter die Worte: „Wir oder unser“ zu verwenden, wird das „Wir-Gefühl“ stärken und unseren Zusammenhalt festigen. Wir können dann viel kooperativer in einer Stresssituation reagieren.

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Regelmäßige, gemeinsame Auszeiten

Mein Mann und ich profitieren immer davon, wenn wir ein langes Wochenende nur zu Zweit verbringen können, um dem Alltag zu entfliehen. Dann fühlen wir uns wieder jung und wir wollen einander nicht mehr loslassen. Wenn es möglich ist, gehen wir in ein Café und frühstücken zusammen. Wir lieben es, uns miteinander zu unterhalten und viel zu lachen. Im Winter gehen wir abends in eine naheliegende Therme und bleiben bis Mitternacht. Herrlich, wenn das große Wasserbecken nur uns Zweien gehört!

Ein spontanes „einfach so  Umarmen“ tut uns immer gut – es ist wie der Klebstoff, der unsere Zusammengehörigkeit festigt.

Da könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und alle möglichen Dinge finden, die eurer Ehe und Beziehung gut tun und sie erbauen!

Drei Fragen, die eure Ehe besser machen können

  Schatz, wie kann ich dir helfen?

  Wie kann ich dir das Leben leichter machen?

  Wie kann ich dir ein besserer Ehemann/Ehefrau sein?

Laut Gary Chapman ist dies der Schlüssel, der die Tür zu einer gesunden Ehe öffnet: Wenn zwei Menschen sich bewusst entscheiden, einander zu dienen, dann werden beide zu Gewinnern. Wenn wir anfangen, dem Anderen Gutes zu tun, ändert sich unser gesamtes Eheklima! Wettervorhersage: „Heiter und sonnig“! 

Geht es nur nach uns, denken wir nur an uns; doch mit Gottes Hilfe lernen wir zu lieben.

„Lasst uns lieben, denn Er hat uns zuerst geliebt.“ (1. Johannes 4,19)

Eure Sara